9 Grundregeln um Probleme mit Dateinamen zu vermeiden

Gerade die Jüngeren unter Euch werden mich vielleicht auslachen, wenn ich sie mit dem Thema „Dateien richtig benennen“ konfrontiere. Im Gegensatz zu früher, als nur 8 Zeichen für den Dateinamen und 3 Zeichen für den Dateisuffix zur Verfügung standen, kompensieren moderne Betriebsysteme „scheinbar“ alles was als Dateiname so daher kommt. Von daher ist das Wissen, wie Dateien sinnvoller Weise richtig benannt werden sollten, etwas in Vergessenheit geraten. Unsere 9 Grundregeln helfen diese Probleme zu vermeiden.

9 Grundregeln um Probleme mit Dateinamen zu vermeiden
Falsche Dateinamen können gravierende Fehler verursachen die sich nur schwer ausfindig machen lassen. Besser du hältst dich an unsere 9 Grundregeln.

So lange eine Datei das eigene System nicht verlässt funktioniert alles meist reibungslos. Wobei selbst hier kann ich mich an einen Fall erinnern, bei dem PDF Dokumente die einen Unterstrich enthielten nicht gedruckt wurden. Probleme tauchen immer dann auf, wenn irgendeine Softwarekomponente nicht mit Sonderzeichen in Dateinamen umgehen kann. So wie in obigen Beispiel vermutlich der Druckertreiber ein Problem mit den Unterstrichen hatte. Die Schwierigkeit bei solchen Fehlern ist, dass deren Ursache schwer auszumachen ist. Oftmals wird gar keine Fehlermeldung ausgegeben, oder eine mit der sich wenig anfangen lässt.

Grundsätzlich sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass alle Regeln die für Dateinamen gelten auch für die Bezeichnung von Ordnern (Verzeichnisnamen) oder Festplatten anzuwenden sind.

Wie geht WordPress mit Dateinamen um?

Auch WordPress ist heute so fortschrittlich das es mit jeglichen Dateibezeichnungen umgehen kann. Ihr werdet lachen, aber früher gab es sogar einmal ein Plugin das die Umlaute umwandelte. Dennoch zeigt die tägliche Praxis ein anderes Bild. Wir hatten schon den Fall bei einem WordPress Umzug auf einen anderen Webserver, dass das Importieren der Daten in die neue Datenbank auf Grund kryptischer Dateibezeichnungen fehl schlug. Wie sich herausstellte waren tausende von Dateien mit den wildesten Sonderzeichen in die Mediathek geladen worden, welche einen Import unmöglich machten. In mühevoller Kleinarbeit mussten diese Fehler beseitigt werden, erst dann funktionierte der Umzug reibungslos.

Wie sich anhand des Beispiels zeigt, werden Probleme mit Dateinamen lange kompensiert. Alles lief problemlos bis der Umzug anstand. Wäre die Seite vorher gecrashed, hätte sich auch ein Backup nicht einspielen lassen. Unter Umständen hätte dies zum Totalschaden der Webseite führen können.

Dateien richtig benennen

Im Prinzip ist es kein Hexenwerk Dateien richtig zu benennen, es bedarf lediglich einiger Grundkenntnisse sowie etwas Sorgfalt und Disziplin.

9 Grundregeln für Datei- und Verzeichnisnamen:

Wer die nachfolgenden einfachen Grundregeln beherzigt, sollte auch keine Problem mit falschen Dateibezeichnungen haben.

  • Verwende nur die Buchstaben „a-z“, „A-Z“ und die Zahlen „0-9“ (100% sicher geht wer nur Kleinbuchstaben und Zahlen verwendet)
  • Erlaubte Sonderzeichen sind der Bindestrich „-“ sowie der Punkt „.“ wobei dieser nur den Dateisuffix (Dateiendung) vom Dateinamen trennen soll
  • Leerzeichen „ „ in jeglicher Form sind zu vermeiden
  • Keine Bindestriche am Dateianfang
  • Unterstriche „_“ sollten in Bezug auf SEO (Matt Cutts, Google) vermieden werden
  • Zu vermeiden sind alle Umlaute „äÄ öÖ üÜ“ das Scharfe-S „ß“ sowie sämtliche sprachlich bedingten Buchstabenvarianten wie „é Û Ï“ oder ähnliches
  • Alle übrigen Zeichen/Sonderzeichen können Probleme verursachen!
  • Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte beschränkt sich auf eine Länge von 31 Zeichen für den Dateinamen und 3 Zeichen für den Dateisuffix, denn auch zu lange Pfadnamen können Probleme bereiten
  • Unter Windows sind auch folgenden Zeichenkombinationen nicht erlaubt: AUX, CON, NUL, PRN, COM1, COM2, COM3, COM4, COM5, COM6, COM7, COM8, COM9, LPT1, LPT2, LPT3, LPT4, LPT5, LPT6, LPT7, LPT8, außerdem unterscheidet Windows auch nicht zwischen Groß- und Kleinbuchstaben

Hilfreiche Tipps die die Arbeit erleichtern:

  • Benutze Namen oder Abkürzungen, die den Datei-Inhalt klar bezeichnen
  • Dateinamen sollten so knapp und präzise wie möglich sein
  • Daten nach dem Schema JJJJMMTT sortiert der Computer automatisch in der zeitlich richtigen Reihenfolge
  • Dateien oder Verzeichnisse, deren Namen mit einem Punkt beginnen, werden üblicherweise als „versteckte“ Dateien behandelt und nur angezeigt, wenn der Benutzer dies explizit angibt. Bekannter Vertreter wären z.B. die „.htaccess“ oder die „.user.ini“

Hinweis:

Angeblich können Bindestrich in manchen Prepress-Systemen zu Problemen führen, dies kann ich persönlich aber nicht bestätigen.